Europäisches
Kolleg
Jena

Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentationen

Representing the 20th Century


Europäisches Kolleg Jena

Das Kolleg stellt die Leitfrage „Was bleibt vom 20. Jahrhundert?“ in doppelter Hinsicht ins Zentrum interdisziplinärer Forschung und praxisrelevanter Anwendung. Normativ geht es darum, welche Dimensionen historischer Erfahrungen des „extremen 20. Jahrhunderts“ wertbildend und handlungsrelevant im Geschichtsbewusstsein aufgehoben und tradiert werden sollen. In empirisch-analytischer Perspektive steht die zeitdiagnostische Untersuchung des konkreten Umgangs mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts im Vordergrund. Damit soll ein elementarer Beitrag zur Erschließung von Geschichtskulturen im 21. Jahrhundert und deren Wirkung auf das Geschichtsbewusstsein geleistet werden.

Verankert an sieben Lehrstühlen der FSU Jena und an der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora forschen seit Februar 2015 Doktorand/innen aus zeitgeschichtlicher, kunstgeschichtlicher, literaturwissenschaftlicher und geschichts- bzw. politikdidaktischer Perspektive zu Repräsentationen des 20. Jahrhunderts.

Weiterhin wurde in den Jahren 2016 bis 2019 ein europaweites weiterbildendes Studium Exhibiting Contemporary History für Museumsmitarbeiter/innen und Kurator/innen zeitgeschichtlicher Ausstellungen angeboten. Es konnte ein Zertifikat mit hoher inhaltlicher Prägnanz erworben werden, das zu einer wissenschaftlichen und ästhetischen Reflexion über das Ausstellen von Zeitgeschichte befähigt.

Exhibiting Contemporary History

Das von 2016 bis 2019 angebotene weiterbildende Studium Exhibiting Contemporary History verband innovative zeithistorische und museologische Forschung sowie geschichtskulturelle Reflexion in einem gemeinsamen Programm und entwickelte praxisrelevante kuratorische Kategorien und Konzepte.

Ein kenntnisreicher kognitiver und ästhetischer Umgang mit historischer (Sach-)Überlieferung ist die Voraussetzung für museales Dokumentieren, Zeigen und Erklären. Daher fokussierte das Studium mit hoher inhaltlicher Prägnanz auf den Umgang mit Museumsdingen und visueller Überlieferung. Es führte in analytische Strukturen des Kuratierens ein und vermittelte so die Fähigkeit, ästhetische Repräsentationen und Sinnbildungen sowohl in ihrer Eigenlogik wie auch historisch erschließen und kundig präsentieren zu können.

Studierende und Lehrende waren während mehrerer Präsenzphasen Teilnehmer/innen eines Laboratoriums des Ausstellens, das seine Attraktivität auch aus einer einzigartigen Arbeitsatmosphäre und der europaweiten Vernetzung von Museumspraktiker/innen und -theoretiker/innen gewann. Der Abschluss des Studiums mit einem Zertifikat weist die Fähigkeit innovativen und zeithistorischen Kuratierens europaweit nach. Damit bot sich Mitarbeiter/innen und Kurator/innen zeithistorischer Museen und Gedenkstätten aus ganz Europa eine neuartige und einmalige Weiterbildungsmöglichkeit.

 


Förderung

Das Europäische Kolleg Jena wird in den Jahren 2015 bis 2020 vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft im Rahmen der ProExzellenz-Initiative gefördert.


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