Europäisches
Kolleg
Jena

Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentationen

Representing the 20th Century


Natalia Baryshnikova

Natalia Baryshnikova erlangte einen Masterabschluss in Kulturstudien an der Nationalen Hochschule für Wirtschaft in Moskau und befasste sich in ihrer Masterarbeit mit der Ästhetisierung von ehemaligen Gefängnissorten in Russland. Zu ihren beruflichen Interessen zählen: Repräsentation der sowjetischen Geschichte im musealen und städtischen Raum sowie Präsentation von archivalischem und datenbasiertem Material in unterschiedlichen Medien. Sie war an verschiedenen Bildungsprojekten von International Memorial beteiligt, darunter ein Brettspiel zu sowjetischer Geschichte (74.The Board game on soviet history), das Kunstprojekt „The Way Out“ (hier wurden Straßenschilder geschaffen, die auf ehemalige Stätten der Unterdrückung zeigen) sowie Audioguides für Stadtrundgänge und Ausstellungen. Zur Zeit arbeitet sie an Ausstellungsprojekten und an der Darstellung der Datenbank „Signs of Memory“, einem Unterprojekt der Internetseite „It is Right Here“.


Tamara Kutsaieva

Tamara Kutsaieva ist Kuratorin (senior research fellow) und Historikerin. Sie wurde in ukrainischer Zeitgeschichte an der Historischen Fakultät der Taras-Ševčenko-Universität Kiew promoviert. Seit Ende 2016 arbeitet sie beim Nationalen Historischen Museum der Ukraine (NMUH) in der Abteilung für ukrainische Geschichte im 20. Jahrhundert und ist Gründerin der NGO “Culture for the Future”. Zu ihren Forschungsinteressen zählen Jüdische und Holocaust Studien, Museologie sowie lebenslanges Lernen im Rahmen von Museumskommunikation.

Feedback

"Die Tatsache, dass ich im Weiterbildungsstudium die einzige Vertreterin ukrainischer Museen bin, ermutigt mich zu einer gezielteren Auseinandersetzung mit Theorien zum Kuratieren von Zeitgeschichte, da die meisten ukrainischen Museen sich nach wie vor weniger als eigentlich notwendig mit museologischen Theorien auseinander setzen.
Die zweiwöchige Präsenzphase war durch die Gespräche mit Dozenten, Kuratoren und Museumspraktikern eine wertvolle Zeit. Es war eine gute Gelegenheit, unsere eigenen Erfahrungen auszutauschen, zu vergleichen und zu diskutieren, um auf dieser Basis aktuelle Trends des Ausstellens von Zeitgeschichte in der EU, nicht-EU-Ländern und den USA, aber auch spezifische Unterschiede, gemeinsame Probleme und Herausforderungen zu identifizieren, mit denen Museen und Ausstellungen in der alltäglichen Praxis konfrontiert sind. Perspektiven des Networkings und die umfangreiche Liste relevanter Forschungsliteratur eröffneten den Teilnehmenden zusätzliche Studienmöglichkeiten.."


Filip Kuzman

Filip Kuzman studierte Geschichte auf Lehramt am Historischen Institut an der Philosophischen Fakultät der Universität von Montenegro. Seit zwei Jahren ist er als Kurator am Historischen Museum des Nationalmuseums Montenegro beschäftigt. Dort hat er an der Ausstellung „Vaccinations – Half the Health“ (Impfungen – die Hälfte der Gesundheit) mitgearbeitet und ist einer der Koordinatoren des interdisziplinären Projekts „Eight“ (Acht). Darüber hinaus war er an der Publikation The Petrovic's, rulers and warriors (Die Petrovic's, Herrscher und Krieger) beteiligt.


Hanna Lehun

Hannah Lehun ist Nachwuchs-Wissenschaftlerin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie schrieb ihre Masterarbeit über Fotographien von ukrainischen Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkriegs und führt ihre Forschung über private Postkarten und Fotos von Ostarbeitern aus einem ehemaligen Geheimarchiv in Vinnytsia in der Ukraine fort. Sie hat Kulturwissenschaften an der Nationalen Universität der Kyiv-Mohyla Akademie, Kyiv sowie Fotographie an der Middlesex Universität, London studiert. In London hat Hanna an einem künstlerischen Projekt über die Dimensionen von prekärer Arbeit heutiger ukrainischer Migranten gearbeitet. Aktuell arbeitet sie bei der Forschungs- und Ausstellungsabteilung von TASWIR Projekts/ ha‘ atelier, Berlin.

Feedback

"Der erste Teil des Studienprogramms Exhibiting Contemporary History fand auf einem sehr hohen Niveau statt. Für mich persönlich war der Austausch mit den Menschen, die im Museumsbereich arbeiten, sowohl Teilnehmende als auch Lehrende, am wertvollsten. Dank der professionell ausgewählten Seminarthemen und Literatur hatten wir die Möglichkeit, gute Beispiele kennen zu lernen, wie ein theoretisches Konzept effektiv in der Praxis umgesetzt werden kann. Besuche in der Gedenkstätte Buchenwald und im Ruhr-Museum festigten das Gelernte und waren grundsätzlich eine sehr nützliche Erfahrung."


Verena Meier

Verena Meier studierte Geschichte, Anglistik, Europäische Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg und der Hebrew University in Jerusalem. Sie assistierte im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma bei der Gestaltung einer Wanderausstellung und arbeitete als wissenschaftliche Hilfskraft am Arbeitsbereich für Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa am Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Seminars der Universität Heidelberg. Außerdem half sie in der Gedenkstätte Grafeneck und am Dokumentationszentrum der Juden in Nordafrika während des Zweiten Weltkriegs am Ben Zvi Institut in Jerusalem aus. Seit August 2018 ist sie Doktorandin an der Forschungsstelle Antiziganismus und promoviert zu der Verfolgung von Sinti und Roma in Magdeburg unter nationalsozialistischer Herrschaft. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Ideengeschichte, Minderheitengeschichte und historische Antisemitismus- und Antiziganismusforschung.

Feedback

"Ich habe es sehr genossen, Teil einer internationalen Gruppe an Teilnehmenden des Programms zu sein, die im musealen Bereich arbeiten oder sich in akademischen Forschungen mit Museologie und Public History auseinandersetzen. Wir bekamen die Möglichkeit, eine Vielzahl an weltbekannten Ausstellungsmacherinnen und -machern zu treffen und preisgekrönte Museen und Ausstellungen zu besuchen und zu analysieren. Die Kombination von theoretischen Aspekten und praktischen Auseinandersetzungen mit verschiedenen Formen der Ausstellung von zeitgenössischer Geschichte half uns, tief in Diskussionen und Reflexionen einzutauchen, und gab uns Inspirationen für kommende Ausstellungsprojekte."


Jovana Nedeljković

Jovana Nedeljković (geb. 1986) ist Historikerin und arbeitet als Kuratorin im Museum der Geschichte Jugoslawiens in Belgrad. Sie studierte am Historischen Institut der Philosophischen Fakultät in Belgrad und erlangte an der Universität Stockholm einen Masterabschluss in Curating Art, einschließlich von Management and Law. Während ihrer Studienzeit in Stockholm arbeitete sie in mehreren Ausstellungsprojekten mit und war Mitherausgeberin des Ausstellungskatalogs “Coming into Being”. Seit 2012 arbeitet sie an der Digitalisierung und Auswertung des Fotoarchivs im Museum der Geschichte Jugoslawiens und wirkt außerdem an verschiedenen Ausstellungen und internationalen Projekten mit. Für die neue Dauerausstellung des Museum bearbeitet sie den Bereich Antifaschismus und Blockfreiheit. Zu ihren Forschungsinteressen zählen Denkmäler zum Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien, zeitgenössische Praktiken von Kunst mit thematischem Bezug zu jugoslawischer Geschichte, Dokumentar-Fotographie und kulturelle Erinnerung.


Vukan Ražnatović

Vukan Ražnatović studierte Geschichte am Historischen Institut der Philosophischen Fakultät der Universität Montenegro und belegt dort an der politikwisssenschaftlichen Fakultät zur Zeit ein Masterstudium für Internationale Beziehungen. Zudem arbeitet er als Kurator im historischen Museum des Nationalmuseums Montenegros. Dort hat er an der Ausstellung „Vaccinations – Half the Health“ (Impfungen – die Hälfte der Gesundheit) mitgearbeitet und ist einer der Koordinatoren des interdisziplinären Projekts „Eight“ (Acht). Darüber hinaus war er an der Publikation The Petrovic's, rulers and warriors (Die Petrovic's, Herrscher und Krieger) beteiligt.


Magdalena Sacha

Magdalena Sacha studierte Polonistik und Germanistik in Warschau und Danzig und wurde 2004 mit einer Arbeit über das kulturelle Leben von Gefangenen im nationalsozialistischen Konzentrationslager Buchenwald zwischen 1937 und 1945 promoviert. Seit 2004 arbeitet sie am Institut für Kulturwissenschaften an der Universität Danzig und unterrichtet Kulturtheorie, regionale und polnische Kulturgeschichte sowie Museologie. Von 2001 bis 2009 war sie Direktorin des Regionalmuseums Krokowa im nördlichen Polen, das zum westpreußischen Museum in Warendorf (Deutschland) gehört. 2017 war sie als Co-Kuratorin an der Ausstellung „Luther in Gdynia?“ im Stadtmuseum in Gdynia beteiligt. Seit 2017 gehört sie dem Beirat des Oberschlesien-Museums in Bytom an. In ihrer aktuellen Forschungsarbeit analysiert sie die Darstellung sozialer und religiöser Minderheiten in Ausstellungen mit einem Schwerpunkt auf Displaced Persons.